Dies ist ein Barolo mit Charme! Wer mal einen guten und typischen Barolo probieren möchte ist bei diesem Wein genau richtig. Aber Vorsicht, denn Barolo und damit die Rebsorte Nebbiolo ist für den ungeübten Weingeniesser eine kleine Herausforderung. Sie benötigen womöglich eine Gebrauchsanweisung:

Bitte probieren Sie mit völlig neutralem Geschmacksinn, denn sonst können feine Aromen verloren gehen. Passen tut dieser Wein vor allem zu klaren, milden Fleischgerichten (Kurzgebraten oder geschmort) aber auch Pasta mit Pilzen oder Wild. Bitte keine Schärfe oder Süße in den Speisen!!!

Sofern dieser Barolo jung geöffnet wird (=4-8 Jahre Reife) ist unbedingt Lüften angesagt - am besten in einer Karaffe für 1-2 Stunden. Dann verströmt der Wein sehr zart die typischen Noten von Unterholz und Moos, Tabak, Pilze vereint mit Süßholz und Beerenkompott. 

Im Mund entdeckt die Zunge feine, zarte Waldbeeraromen, etwas Leder und leichte Bitterstoffe. Die lange Reifung in großen Holzfässern rundet die Ecken und Kanten und gibt als Würze eine minimale Holznote an den Wein ab. Der Ausbau erfolgt ausschließlich in großen, slawonischen Holzgebinden, niemals in Barriques. Dies verleiht den Weinen eine Eleganz, Feinheit und Fruchtigkeit, die typisch für dieses Weingut sind. Natürlich packen auch die Gerbstoffe mundwässernd zu. Aber ich muss deutlich an dieser Stelle betonen, daß die Tannine bei diesem Barolo wirklich integriert und eher soft sind - für einen Barolo wohlgemerkt. Sie sind, wie es sein soll, immer noch fordernd, belebend und reinigend am Gaumen - eine Grundeigenschaft von gutem Barolo.

Lange Rede, kurzer Sinn: dies ist ein Barolo, der auch den Fachmann überrascht und nicht wenige, weit teurere Barolos, links liegen läßt. Fein, typisch, bestens gemacht.