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Priorat

Wer das Priorat kennt muss hier nicht unbedingt weiterlesen. Für die, die neugierig sind und es nicht kennen, ist diese Region schon etwas sehr Besonderes. Es ist das älteste Weinbaugebiet Kataloniens und war auch mal eines der großen Anbaugebiete Spaniens. Das kann man noch an vielen Stellen erkennen, wo in den steilen Hängen noch Spuren von kultivierten Terrassen zu finden sind - heute nicht selten unbewirtschaftet. Von einstmals irgendwo zwischen zehntausend und fünfzehntausend Hektar werden heute keine zweitausend Hektar mehr bewirtschaftet. Es ist erstaunlich, dass hier überhaupt noch Weinbau betreiben wird. Die oft steilen lagen sind steinig (hier findet man nicht selten Schiefer!!), sehr trocken, schwer zu bewirtschaften und oft recht abgelegen.
Bei meinen Besuchen habe ich nicht selten gestaunt, unter welchen schwierigen Bedingungen hier Wein angebaut wird. Das für uns Weingeniesser Besondere ist vor allem der Boden in Verbindung mit den extrem niedrigen Erträgen von oft unter 10 hl/ha. Bei 3000 Rebstöcken pro Hektar entspricht das nur 0,33 Liter pro Rebstock - ein Wahnsinn. Die verwendeten Rebsorten sind in der Regel Garnacha und Carignan. Daraus entstehen kraftvolle, tiefdunkle und sehr konzentrierte Rotweine mit einem hohen Alkoholgehalt und sehr gutem Reifepotential. Die Weine besitzen besondere Aromen von reifen, konzentrierten Beeren und die Auswirkung des mineralischen Bodens geben diesen Weinen ein besonderes Profil, das allerdings auch seinen Preis haben muss.
Der Hype um diese Weine hat ein wenig nachgelassen, vor allem die Goldgräberstimmung bei den Investoren in neue Weingüter. Zum Glück, muss ich sagen, denn damit hat auch in den letzten Jahren eine Konsolidierung stattgefunden. Die wirklich guten Winzer haben eine feste Position gefunden, „Eintagsfliegen“ haben aufgegeben oder werden es bald tun. Doch die Klasse der guten Weine ist geblieben und ich finde die Weine des Priorat einmalig und großartig.