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Sizilien

Sizilien ist kein einfaches Pflaster für Wein. Es ist zugleich eines der größten Weinbaugebiete Italiens (mit weit mehr als 10% der Landesproduktion) und geschichtlich eines der bedeutendsten (strategische Lage). Leider aber bis heute stark von Korruption und zweifelhaften Geschäftsmodellen geprägt. Es haben sich einige große Weinimperien gebildet, die den Markt beherrschen und nur vereinzelt kreative, qualitätsorientierte Weingüter Platz lassen. Das Potential ist durchaus enorm, wenn man von der zunehmenden Trockenheit absieht. Vor allem spannende Bodenformationen und einige autochthone Rebsorten können den Weinfreund positiv überraschen. Vor allem Frappato, Nero d´Avola und Nerello sind die Vertreter, die Abwechslung und Eigencharakter bringen.

Wein von den Hängen des Etna geniessen mittlerweile Kultstatus. Und es gibt zahlreiche Gründe, die dies untermauern. Nur eines ist mir immer wieder klar geworden: die Weine sind nicht kommerziell. Sie sind nichts für Anfänger - die Guten sind extrem mineralisch, dezent fruchtig, fein ziseliert, elegant und nie laut - „komplizierte“ Kost, die es zu ergründen lohnt. Zudem sind - oft gerechtfertigt durch die geringen Erträge (nicht selten weniger wie 300ml Saft pro Rebstock), schwer zu bewirtschaftende Erde und ausschließlich Handlese - die Preise recht stolz. Aber es lohnt sich für Weinfreunde, die solche Eigenschaften geniessen und würdigen.