Als größtes zusammenhängendes Weinbaugebiet der Welt mit AOP-Gebieten von ganz unterschiedlicher Ausprägung ist die Vielfalt und Stile der hergestellten Weine immens. Das Languedoc-Roussillon ist groß, ja weinmässig gar riesig. Man kann stundenlang von der Süd-Rhône bis zur spanischen Grenze fahren (vor allem, wenn man seinen Navi im „Mautstraßen vermeiden“-Modus stellt) und wird nur wenige Minuten keine Reben links und rechts der Straße erblicken. An sich ein schöner Anblick, nur hinter den Kulissen wird klar, es gibt zu viel. Statistiken weisen an die 250 TSD Hektar Weinanbaufläche aus, etwa ein viertel der gesamtfranzösischen Weinbaufläche, und zweieinhalb mal so viel wie ganz Deutschland hat!
Vorwiegend Rot- und Roséweine kommen aus diesem Weinbaugebiet im Süden Frankreichs. Seit Jahren bereits sehr dynamisch und innovativ ist es im Languedoc-Roussillon mittlerweile schlecht möglich ein einheitliches Geschmacksprofil der Weine fest zu legen.
Die nordöstliche „Hälfte“ bezeichnet man salopp als Languedoc mit so berühmten Herkünften wie Pic Saint-Loup oder Saint-Chinian. Zum Teil beeindruckende Weinlagen, mehr im Hinterland. Sehenswerte Städtchen in malerischer Lage laden zum entspannten Urlaub ein.
Im südwestlichen Teil zunächst auch noch Languedoc, z.B. das berühmte Corbieres-Gebiet, dann aber südlich von Perpignan übergehend in das sogenannte Roussillon, welches sich bis zu der Grenze im Süden zu Spanien zieht. Etwas trockener, etwas karger, aber oft befinden sich die Berge fast immer spektakulär im Hintergrund. Extrem viel Sonne, wenig Regen und viel Wind prägen ein für den Weinbau extremes Klima mit sehr niedrigen Erträgen.
Die AOP-Gebiete, allen voran die bekannteren, wie z.B. Pic-Saint-Loup, Corbieres, Fitou, vielleicht noch Coteaux-du-Languedoc (nicht zu verwechseln mit der Gesamt Region Languedoc) haben sich bereits im letzten Jahrhundert einen Namen gemacht und profitieren auch heute noch davon. Andere, nicht so bekannte AOP-Gebiete, wie z.B. Cotes de la Maelpere oder Pezenas und erst recht die Landweingebiete tun sich schwerer. Da wird dann auch schon viel günstiger Massenwein produziert.
Das insgesamt recht trockene und im Sommer sehr heiße Klima begünstigt dann auch den ökologischen Anbau, denn auch Pilze und Schädlinge haben es schwer. So sind gut ein Viertel aller Betriebe im Languedoc-Roussillon bereits Öko-zertifiziert oder befinden sich in der Umstellung. Die Hauptrebsorten sind Grenache, Carignan, Syrah und Mourvèdre. Fast alle roten AOP-Weine sind Cuveés dieser Sorten. Es sind vor allem diese Rotweine, die mit ihrer eher kräftigen, fülligeren und geschmacksintensiven Art typisch und gern gesehen sind.